Besuch der Ausstellung „Mutter“ in der Kunsthalle Mannheim mit dem BKGD
Mutterschaft ist etwas, das uns alle verbindet. Das Wort Mutter hat für jeden Menschen eine andere Bedeutung, aber das, was uns am Ende verbindet, ist, dass es für uns alle zumindest eine Bedeutung hat.
„I often wish my mother had died so that at least I could get some peoples sympathy. But there she was, a perfectly beautiful mother.“
- Yoko Ono
Am 2. Februar 2022 besuchte auf Initiative von Herrn Biscosi die BKGD2/2 zusammen mit der BKGD3 die Ausstellung „Mutter“ in der Kunsthalle in Mannheim. Wir hatten eine tolle Tourleiterin, die uns mit viel Elan durch die Ausstellung führte.
Gleich im Foyer der Kunsthalle wurden wir eingeladen Zettel an eine Wand zu kleben, auf denen man selber Zeichnungen oder Texte verfassen konnte, die wir unserer Mutter widmen. Es war ein guter Einstieg in die Ausstellung, die Eindrücke von anderen zu sehen.
In der tatsächlichen Ausstellung gab es viele Highlights, aber die Werke, die sie am besten zusammenfassen, waren folgende: Man kommt in einen Raum. Er ist dunkel und die Wände sind verspiegelt. Im Mittelpunkt des Raums sehen wir eine Krake, deren Saugnäpfe Brüste sind, die schwarze Milch auf die Beamerprojektion eines Kindes tropfen. Im Hintergrund hören wir Stimmaufnahmen der Künstlerin, die nach ihrer Mutter ruft. Der Raum als Ganzes war sehr eindrucksvoll und hat einen sehr tiefen Einblick in die Ängste geboten, die mit Mutterschaft in Verbindung stehen und natürlich den eigenen Ängsten der Künstlerin. (Kunstwerk „MOOTHERR“ von Laure Prouvost)
Ein weiterer Höhepunkt war ein Film, der in Dauerschleife abgespielt wurde. Der Film zeigt zwei Personen: eine Mutter und ihren Sohn. Die Mutter spukt ihren Sohn an. Es war schockierend zu erfahren, dass die Darsteller erstens tatsächlich Mutter und Sohn sind und zweitens alle fünf Jahre einen „Spuckfilm“ drehen. Noch schockierender war herauszufinden, dass sie, laut Angaben der Tourleiterin, eine sehr gute Beziehung haben. Einige Schüler*innen sind nach der offiziellen Führung noch geblieben und haben versucht einen Schnitt im Film zu finden. Wir haben nach einer halben Stunde keinen offensichtlichen Schnitt gesehen und aufgegeben. Der Film könnte also durchaus Stunden lang sein. (Videoinstallation „Me and my mother“ von Ragnar Kiartansson)
Es gab viele andere Werke zu betrachten, die auch sehr emotionale Geschichten erzählten, aber diese zwei waren mitunter die prägnantesten. Deshalb ist es auch sehr schwer Worte zu finden, die ihnen gerecht werden. Weil jede*r einen persönlichen Bezug zu dieser Ausstellung hat, ist es schwer einen Schluss zu finden, der unsere Erfahrung universell zusammenfasst, ich kann nur sagen, dass es bestimmt für jede*n eine Erfahrung war.
Maik Rutkowski,
3BKGD3