Trockenmauern und ihre Geheimnisse
Am 13. und 14. November 2015 nahmen eine Kollegin und ein Kollege aus der Abteilung L der CHS an einer Fortbildung der Staatl. Lehr- u. Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg über Trockenmauerbau bzw. Reparatur von Weinbergmauern teil. Dieser Kurs fand in Stuttgart-Mühlhausen statt. In der Gegend mit der höchsten Trockenmauerdichte Deutschlands. Der Referent Martin Bücheler ist Gärtnermeister, seine Firma auf Trockenmauerbau spezialisiert. Er gilt als der „Trockenmauerbau-Papst“ in Deutschland und der (schwäbischen) Welt. Im Verlauf des Kurses wurden viele neue Infos und Fakten erarbeitet: Beispielsweise Fundamente aus speziellen Schwerbetonsteinen, die besondere Hintermauerung, das Hintergemäuer, das sehr viel wichtiger ist als der „Ziersteinstapel“ davor: Pro Lage werden die Binder jeweils mit senkrecht versetzten Steinen gegenseitig verspannt, sodass aufkommender Erddruck durch sie zur Seite hin abgeleitet werden kann. Die vorderen Mauersteine werden satt versetzt, gegebenenfalls ein wenig nachgearbeitet und dann durch Auszwicken mit Steinsplittern fest untereinander verspannt.
Man gewinnt unter anderem schnell großen Respekt vor den Menschen, die solche Mauern gebaut haben: Jeder fehlende Stein muss viele steile Stufen hinaufgeschleppt werden. Pro Quadratmeter kann das zügig eine Tonne Material bedeuten. Dabei sind dann Abdecksteine und Binder besonders groß und schwer. Alles in allem zwei eindrückliche und informative Tage – sehr zu empfehlen, insbesondere für Fachleute und solche, die es werden wollen.
Bs