MARE­vir­tua­le 

Jan. 2025

Eras­mus­pro­jekt der CHS mit UNIMARE

Bei einem Trip nach Ita­li­en denkt jeder als ers­tes an einen ruhi­gen, ent­span­nen­den Urlaub am Strand ohne viel Bewe­gung oder Pro­duk­ti­vi­tät. Nicht das Berufs­kol­leg Grafikdesign!

Eras­mus+ ist ein von der Euro­päi­schen Uni­on bereit­ge­stell­tes För­der­pro­gramm für beruf­li­che und all­ge­mei­ne Bil­dung in Euro­pa. Die Carl-Hofer-Schu­le bekam die Mög­lich­keit, sich mit 12 Schü­le­rin­nen aus den zwei­ten Klas­sen des 3BKGD im Namen der Bil­dung und des euro­päi­schen Aus­tau­sches ins Aus­land zu bege­ben. Die Schü­le­rin­nen brauch­ten zuerst gute Noten, wenig Fehl­zei­ten, die Bereit­schaft, den ver­pass­ten Schul­stoff nach­zu­ho­len, sowie eine über­zeu­gen­de Bewer­bung. Für das Pro­jekt – eine vir­tu­el­le 360°-Tour über die ver­schie­de­nen Unter­was­ser­bio­to­pe vor der Küs­te mit bio­lo­gisch kor­rek­ten Illus­tra­tio­nen aus­ge­such­ter Mee­res­tie­re – bewar­ben sich meh­re­re gute Schü­le­rin­nen. Doch obwohl man am liebs­ten alle mit­ge­nom­men hät­te, wur­den schwe­ren Her­zens zwölf ausgewählt.

Nach ein paar gemein­sa­men Besor­gun­gen, Schwimm­stun­den und mit eigens dafür gestal­te­tem Logo – zum Bei­spiel auf Hoo­dies für alle – ging es dann am 2. Okto­ber los.

Der Flix­bus brach­te uns zunächst nach Mai­land, wo wir nach einer kur­zen War­te­zeit in den Bus nach Nea­pel umstie­gen und von dort wie­der­um mit einem Shut­tle zu unse­rer Unter­kunft in Ner­ano am west­li­chen Ende der Amal­fi­küs­te gebracht wur­den. Ins­ge­samt waren wir fast 24 Stun­den unter­wegs, wonach wir alle ver­ständ­lich flix und fer­tig waren. Trotz­dem haben wir an die­sem Tag bereits die Gegend erkundet. 

Am nächs­ten Mor­gen ging es mit dem Pro­gramm los. Wir lern­ten das Team von Uni­ma­re, einer pri­va­ten Mee­res­bio­lo­gie­schu­le, ken­nen und durf­ten ers­te Mee­res­le­be­we­sen betrach­ten und berüh­ren. Trotz star­kem Wel­len­gang an dem Tag gin­gen wir für einen kur­zen Vor­ge­schmack an den Strand und man­che sogar ins Was­ser (was sich als wit­zi­ge Wasch­ma­schi­ne entpuppte).

Da der Wel­len­gang aber am nächs­ten Tag nach­ließ, gin­gen wir mit Schnor­chel­aus­rüs­tung im Gepäck zu unse­rer Schnor­chel­ein­füh­rung, außer­dem hat­ten wir ein inter­es­san­tes Semi­nar über Kleinst­le­be­we­sen in See­gras­wie­sen Mit­tel­meer, mikro­sko­pier­ten und fin­gen schon mit den ers­ten Skiz­zen an.

Der dar­auf­fol­gen­de Tag war nicht weni­ger pro­duk­tiv: Wir wan­der­ten ein klei­nes Stück zur Ier­an­to-Bucht, wo wir zusam­men mit Alba, unse­rem loka­len Tour­gui­de, die ers­ten 360°-Bilder auf­nah­men und wei­te­res Wis­sen über loka­le Mee­res­tie­re und ‑pflan­zen erfah­ren durf­ten – über und unter Wasser.

Mit dem Wan­dern ging es am nächs­ten Tag wei­ter: Wir nah­men einen Bus hin­auf zur Dorf­mit­te, wo wir einen loka­len Künst­ler tra­fen, des­sen Laden den Geist der Umge­bung in sich trug. Vom dort ging es wei­ter auf die ande­re Sei­te des Ber­ges. Hier durf­ten wir Kajak fah­ren und schnor­cheln, wäh­rend man­che zeich­ne­ten und wei­te­re Fotos aufnahmen.

Ein Aus­flug nach Sor­ren­to stand als nächs­tes auf dem Plan und so wur­de es gemacht! Nach selbst­stän­di­gem Besich­ti­gen der Stadt und Tref­fen mit Alba sahen wir auch zum ers­ten Mal den Ort, wo wir am Ende unse­res Pro­jek­tes eine Aus­stel­lung abhal­ten würden.

Pro­duk­ti­ves Arbei­ten, check, ✅

Kul­tu­rel­le Erfah­run­gen und Bil­dung, check, ✅

Sport und Bewe­gung, check, ✅

fehlt nur noch der Teil mit der Entspannung!

Glück­li­cher­wei­se wur­de unser Ver­lan­gen nach Ent­span­nung mit einer Tages­tour befrie­digt: per Boot die Amal­fi­küs­te ent­lang. Wir durf­ten mal so rich­tig Tou­ri spie­len und vom Boot in die Stadt, Läden, Cafés und Sehens­wür­dig­kei­ten erkun­den und bewun­dern. Und nicht zu ver­ges­sen: die Mit­tel­meer­küs­te nicht nur unter, son­dern auch über Was­ser erfah­ren. Doch lang­sam neig­te sich unser Auf­ent­halt dem Ende zu. Ehe man sich ver­sah, waren zwei Wochen auch schon fast vor­bei. Das Pro­jekt war, bis auf die letz­ten Fein­schlif­fe, schon fer­tig und wir hat­ten nur noch weni­ge Tage bis zur Ausstellung.

Wie schön und auf­re­gend unse­re Erfah­run­gen alle­samt waren! Das Span­nends­te und Cools­te an unse­rer Fahrt waren mit Abstand die Men­schen, die wir ken­nen­ler­nen durf­ten: Alba mit Ihrem nahe­zu grenz­lo­sen Wis­sen über jed­we­de Pflan­ze und jedes Lebe­we­sen, Lisa und Nick, die uns, selbst wiss­be­gie­rig an unse­rer Arbeit, über das Mit­tel­meer erzähl­ten, sowie die Ein­woh­ner des Dor­fes und die Mit­ar­bei­ter unse­rer Unter­kunft, die einen nahe­zu famil­ä­ren Umgang mit uns pfleg­ten und deren Lie­be zur Kul­tur in der Luft zu spü­ren war. Nicht zu ver­ges­sen die loka­le Stra­ßen­kat­ze, die für ein biss­chen Essen immer ger­ne vorbeischaute.

Am Ende haben wir uns gebüh­rend von allen ver­ab­schie­det. Wir saßen und aßen zusam­men mit den Leu­ten von Uni­ma­re in einem Restau­rant direkt mit Blick aufs Meer und genos­sen ganz bis zum Schluss noch die Gesell­schaft unse­rer neu­en Freun­de und das gute Essen (viel gutes Essen!!!). Ganz nach ita­lie­ni­scher Art. Der Abschied fiel schwer, doch war dies ein Nach­druck der schö­nen Zeit, die wir erle­ben durften.

Die Erfah­run­gen, die wir mach­ten, sind viel­fäl­tig und kost­bar. Das Pro­jekt wird uns sicher noch lan­ge im Gedächt­nis blei­ben. Das gute Essen, die Men­schen sowie Flo­ra und Fau­na haben alle etwas an sich, was man, glau­be ich, nur in Ita­li­en fin­det. Und in unse­rer Vir­tu­el­len Tour ein wenig nach­emp­fin­den kann.

Lina Mer­kel

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