Lär­chen­duft, Keuch­lun­gen und Linoldruck

Apr 2016

Klas­sen­fahrt in den Schwarz­wald mit dem BKGD

Schwarz­wäl­der Kirsch­tor­te – damit begann unser inter­kul­tu­rel­ler Work­shop. Mit dabei: ange­hen­de Gestal­ter des Cen­tral Col­lege in Not­ting­ham sowie die Ein­stiegs­klas­se des Berufs­kol­legs Gra­fik­de­sign. Abseits von Mobil­funk, Ein­kaufs­zen­trum und Club­sze­ne ver­brach­ten wir vier Tage am Büh­ler­ta­ler Hunds­eck, der Dog’s Cor­ner, mit­un­ter einem der schö­ne­ren Enden der Welt. Mit­ten­drin im schwär­zes­ten Wald und umge­ben von folk­lo­ris­tisch puris­ti­schem Idyll tausch­ten die Schü­ler Long­board gegen Wan­der­schu­he, Mac­book gegen Blei­stift und Tusche und das Klas­sen­zim­mer gegen Lär­chen­duft und Baumwipfelpanorama.

Damit auch jeder der ins­ge­samt 40 Teil­neh­mer von den schöp­fe­ri­schen Lip­pen der Schwarz­wald-Muse geküsst wer­den konn­te, began­nen wir unse­ren Aus­flug mit einer Wan­de­rung. Zur Inspi­ra­ti­ons­fin­dung ging es vom Start­punkt Mum­mel­see hin­auf auf die 1163 Meter hohe Hor­nis­g­rin­de bis hin zum mit­ten im Wald gele­ge­nen Haus Nickers­berg. Wo Tage zuvor noch Wind und Schnee ihr Unwe­sen getrie­ben hat­ten, begrüß­ten uns nun som­mer­li­che Tem­pe­ra­tu­ren. Und auch Keuch­lun­gen, Bla­sen­fü­ße und Schürf­wun­den soll­ten sich gelohnt haben: Am nächs­ten Tag visua­li­sier­ten die Schü­ler ihre gesam­mel­ten Ein­drü­cke auf dem Papier. Die eng­lisch-deut­sche Bezie­hungs­pfle­ge kam dabei kei­nes­falls zu kurz; bei badi­schem Bier und Fei­er­abend­son­ne konn­te aus­gie­big gefach­sim­pelt, geplau­dert und gelacht werden.

Betreut wur­de das Pro­jekt von Klas­sen­leh­re­rin Marei­ke Triphaus, Typo­gra­fie­leh­rer Mar­cel Dahm sowie unse­ren bri­ti­schen Kol­le­gen Becki Pate und Marek Tobo­lew­ski. In einem beach­tens­wer­ten Pot­pour­ri aus Deutsch und Eng­lisch brach­ten die Leh­rer den zukünf­ti­gen Archi­tek­ten, Gra­fik- und Pro­dukt­de­si­gnern die Tech­nik des Lin­ol­schnitts näher. Die zuvor erstell­ten Ent­wür­fe unter dem Mot­to „Black Forest“ wur­den auf Lin­ol­plat­ten über­tra­gen und am drit­ten Tag in einer Auf­la­ge von 50 Exem­pla­ren als kar­to­nier­te Lose­blatt­samm­lung gedruckt. Jedes so ent­stan­de­ne Box-Set besteht aus einer Serie von 40 Ori­gi­nal­ab­zü­gen, was einer Gesamt­zahl von sage und schrei­be 2000 hand­ge­druck­ten Blät­tern ent­spricht. Doch das Ergeb­nis zeich­ne­te sich nicht nur durch Mas­se, son­dern eben auch durch Klas­se aus. Es bleibt zu hof­fen, dass wir den kos­mo­po­li­ti­schen Spieß mög­lichst bald umdre­hen kön­nen – viel­leicht heißt unser nächs­tes Work­shop-Mot­to dann nicht Black‑, son­dern Sher­wood Forest.

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