Klassenfahrt in den Schwarzwald mit dem BKGD
Schwarzwälder Kirschtorte – damit begann unser interkultureller Workshop. Mit dabei: angehende Gestalter des Central College in Nottingham sowie die Einstiegsklasse des Berufskollegs Grafikdesign. Abseits von Mobilfunk, Einkaufszentrum und Clubszene verbrachten wir vier Tage am Bühlertaler Hundseck, der Dog’s Corner, mitunter einem der schöneren Enden der Welt. Mittendrin im schwärzesten Wald und umgeben von folkloristisch puristischem Idyll tauschten die Schüler Longboard gegen Wanderschuhe, Macbook gegen Bleistift und Tusche und das Klassenzimmer gegen Lärchenduft und Baumwipfelpanorama.
Damit auch jeder der insgesamt 40 Teilnehmer von den schöpferischen Lippen der Schwarzwald-Muse geküsst werden konnte, begannen wir unseren Ausflug mit einer Wanderung. Zur Inspirationsfindung ging es vom Startpunkt Mummelsee hinauf auf die 1163 Meter hohe Hornisgrinde bis hin zum mitten im Wald gelegenen Haus Nickersberg. Wo Tage zuvor noch Wind und Schnee ihr Unwesen getrieben hatten, begrüßten uns nun sommerliche Temperaturen. Und auch Keuchlungen, Blasenfüße und Schürfwunden sollten sich gelohnt haben: Am nächsten Tag visualisierten die Schüler ihre gesammelten Eindrücke auf dem Papier. Die englisch-deutsche Beziehungspflege kam dabei keinesfalls zu kurz; bei badischem Bier und Feierabendsonne konnte ausgiebig gefachsimpelt, geplaudert und gelacht werden.
Betreut wurde das Projekt von Klassenlehrerin Mareike Triphaus, Typografielehrer Marcel Dahm sowie unseren britischen Kollegen Becki Pate und Marek Tobolewski. In einem beachtenswerten Potpourri aus Deutsch und Englisch brachten die Lehrer den zukünftigen Architekten, Grafik- und Produktdesignern die Technik des Linolschnitts näher. Die zuvor erstellten Entwürfe unter dem Motto „Black Forest“ wurden auf Linolplatten übertragen und am dritten Tag in einer Auflage von 50 Exemplaren als kartonierte Loseblattsammlung gedruckt. Jedes so entstandene Box-Set besteht aus einer Serie von 40 Originalabzügen, was einer Gesamtzahl von sage und schreibe 2000 handgedruckten Blättern entspricht. Doch das Ergebnis zeichnete sich nicht nur durch Masse, sondern eben auch durch Klasse aus. Es bleibt zu hoffen, dass wir den kosmopolitischen Spieß möglichst bald umdrehen können – vielleicht heißt unser nächstes Workshop-Motto dann nicht Black‑, sondern Sherwood Forest.
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