Gärtner gestalten Außenanlage
In diesem Jahr war die Klasse L3GL2 (T) zum zweiten Mal im Paul-Gerhardt-Haus in Karlsruhe, um die Außenanlage unentgeltlich wieder etwas anschaulicher zu gestalten. Bei der Einrichtung handelt es sich um ein Pflegeheim für schwerst- und mehrfach behinderte Menschen jeden Alters. Diese Menschen haben ein schweres Schicksal zu tragen, und deshalb halfen wir gerne, einen wunderschönen und gepflegten Außenbereich zu gestalten, damit die Bewohner des Heimes die Natur vor der Haustüre genießen können.
Für uns begann der Tag bereits um 8 Uhr auf dem Schulgelände – es mussten Vorbereitungen getroffen werden um eine reibungslose Pflege durchzuführen. Es wurde überlegt, was alles an Arbeiten anfallen würde. Nachdem wir uns entschlossen hatten, welche Materialien wir benötigen, ging es los, damit die Autos von Frau Busath und Herr Wickenhäuser zu beladen.
Wir begaben uns anschließend auf den Weg zum nicht weit entfernten Paul-Gerhardt-Haus: entweder zu Fuß oder mit der S‑Bahn. Dort angekommen wurde der gesamte Garten durchgegangen und dabei besprochen, was zu beachten sei und wie welche Arbeiten durchgeführt werden müssten. Nach dieser theoretischen „Lagebesprechung” ging es an die Arbeit. In Kleingruppen wurden einzelne Flächen von Wildkräutern befreit und die Pflanzung auf den Winter vorbereitet. Der Großteil von uns war fleißig am Arbeiten, der eine mehr, der andere weniger.
Als neue Aufgabe kam dieses Jahr die Dachbegrünung dazu. Im Sommer, beim ersten Besuch von uns, war diese ausgespart worden. Die Pflege auf dem Dach war jetzt nötig – und das Dach hat es ohne Schaden ausgehalten.
Neben der Arbeit auf den Belagsoberflächen und Wegen, die wir mit Fugenkratzern grob von Wildkräutern befreiten, wurden auch die Schächte gereinigt. Da wir, laut Frau Busath, eine gute Klasse sind, waren wir mit dem geplanten Pflegedurchgang sehr schnell fertig. Darum wurde kurzerhand beschlossen, noch die Beete zur Straße mitzupflegen – das war ebenfalls dringend nötig.
Bei den Pflegearbeiten wurden neben Müll auch noch giftige Wildkräuter entdeckt.
Hierbei gilt natürlich, auf äußerste Sauberkeit zu achten, damit diese Giftpflanzen sich nicht vermehren. Es wäre sehr gefährlich, wenn die körperlich und geistig eingeschränkten Personen eine solches Gewächs essen würden.
Des Weiteren stellten wir an einer Buchskugel (Buxus sempervirens) einen Pilz fest. Dieser muss im nächsten Frühjahr unbedingt bekämpft werden, bevor er die anderen Buchskugeln anstecken kann.
Eine große Rolle spielte auch der Rasen. In Zusammenarbeit mit Herrn Wickenhäuser wurde überlegt, wie wir den Rasen wieder grün und saftig machen könnten. Es wird vermutlich nicht mehr möglich sein, mit Unkrautstechern und anderen physikalischen Methoden diese Wiese in einen Rasen zu verwandeln. Es handelt sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden, das heißt, man müsste die Rasenfläche neu anlegen und vermutlich zu chemischen Mitteln greifen. Hierfür berechneten wir erst einmal die Größe der Rasenfläche, um grob planen zu können, wie viel Spritzmittel und Dünger benötigt wird.
Hin und wieder kam der eine oder andere Bewohner aus dem Heim und guckte uns zu. Das war für die meisten von uns noch mehr Ansporn, sich ins Zeug zu legen. So taten wir nicht nur etwas für uns und unsere Gärtnerkenntnisse, sondern auch etwas für andere, weil diese Menschen das einfach verdient haben.
Selbstverständlich wurden wir verwöhnt und hatten zwei Pausen zum Kaffee trinken und Kekse essen.
Als wir mit dem Pflegedurchgang fertig waren, alles wieder eingeladen hatten, alles sauber war und auch die theoretischen Inhalte abgeschlossen waren, machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Gerne wir sind alle bereit, nächstes Jahr – noch mindestens einmal vor unserer Abschlussprüfung – das Paul-Gerhardt-Haus wieder zu besuchen.
Thomas Michel, L3GL2 (T)