Ein Langzeitprojekt beschert der Pestalozzischule Durlach einen neuen Schulgarten
Alles fing vor etwa fünf Jahren an. Kollegiale Kontakte zwischen der Pestalozzischule Durlach und der Carl-Hofer-Schule ermöglichten es einigen Schülerinnen und Schülern der CHS (Landschaftsgärtnerklassen 3. Lehrjahr), den Schulgarten der Pestalozzischule Durlach für Übungen zu Vermessung und Pflanzenbestimmungen zu nutzen.
Der Schulgarten liegt in einem Kleingartengelände an der Durlacher Allee. Er besteht aus zwei zusammengelegten Gartenparzellen in einer Gesamtgröße von etwa 700 m2.
Bald entstand die Idee, den Garten, welcher zu dieser Zeit noch das Aussehen eines typischen Schrebergartens hatte, in einen schülergerechten und „pflegeleichten” Naturerlebnisraum zu verwandeln.
Die Galabau-Auszubildenden vermaßen den Garten, erstellten Pläne und Entwürfe. Dabei berücksichtigten sie vor allem die Wünsche der Ganztagesgrundschüler.
Nach längerer Vorbereitung und vielerlei Zusagen von Firmen und städtischen ämtern sollte die Planung nun tatsächlich umgesetzt, der Garten umgebaut werden. Im Herbst 2007 kam dann der Bagger und machte erst einmal alles „platt”. Gleich danach gab es handfeste Schwierigkeiten: Die Schüler „schlappten”, fast alle fest zugesagten Unterstützungen und Unterstützergruppen „brachen weg”, wollten für zugesagte, kostenlose Lieferungen, Hilfen oder Entsorgungen plötzlich Rechnungen stellen, hatten plötzlich keine Zeit mehr usw.
Herr Hartmann und Frau Mink von der Pestalozzischule begleiteten das Projekt sehr intensiv. Sie aktivierten immer wieder Schüler- und Elterngruppen, den Förderverein ihrer Schule und halfen selbst mit, wo sie nur konnten.
Dennoch verzögerte sich die Durchführung des Projektes erheblich. Das traf vor allem die Schülerinnen und Schüler der Grundschule – sie konnten den Garten für lange Zeit nicht nutzen.
Bekanntermaßen zeigen sich Eigenschaften und Qualitäten von Menschen beim Umgang mit Krisen und Schwierigkeiten. So waren es von Seite der CHS vor allem Herr Wickenhäuser und Herr Foos, die sich tatkräftig und kreativ einbrachten: Sie verlegten ihre Unterrichtsstunden und ihre Freistunden in den Garten. Aber ohne die Auszubildenden des Internationalen Bundes (IB) aus Busenbach mit ihrem Ausbilder Herrn Hofmann wäre das Projekt geplatzt. Sie arbeiteten regelmäßig bis zur Wiedereröffnung des Gartens. Sie reparierten, ergänzten, stellten den Garten in „abgespeckter” Version fertig. Am Freitag, dem 17. Juli 2009, fand die Wiedereröffnungsfeier im neuen Garten statt.
Große Rasenflächen, die von einem Barfußpfad umrandet sind, eine Terrasse mit festem Grill, Trockenmauern, Weideniglu, eine Bewässerungsanlage und vieles andere waren entstanden. Kleinere Projekte sollen noch im Laufe dieses Jahres beendet werden. Hinter dem Brunnen entsteht ein Sand- und Matschplatz und an der Terrasse kann man sich bald an einem Steingarten mit Minibachlauf erfreuen.
Die Landschaftsbau-Auszubildenden der Carl-Hofer-Schule, unter Leitung von Herrn Wickenhäuser, werden zukünftig den Garten während des fachpraktischen Unterrichts betreuen und begleiten. Sie werden kleinere Reparaturarbeiten, Pflegemaßnahmen oder – wieder – Vermessungsübungen durchführen.
Bs