Expedition nach Brexit Island
Um nach der etwas holprigen Landung den Boden im verheißenen Land zu küssen, war es doch etwas zu windig und zu kühl. Abends beim Nottingham Comedy Festival: Referee Nat Turner aus New York fordert fair play vor der Endrunde von musical chairs – zu gut deutsch: Reise nach Jerusalem . Und damit ist das Spiel zufällig ein Namensvetter des (angeblich) ältesten pubs in England, keine 500 yards entfernt: Ye Olde Trip to Jerusalem . Nach seiner show merkt Nat bei einem pint ale an, dass deutsche Jerusalem -Pilger (oder chair -Besetzer) das Rennen viel sportlicher angingen als angelsächsische. Zahlreich finden sich Interessenten für den nächsten Besuch in Karlsruhe zum Informationsnachmittag ein, Cherin stellt ihnen das Fotoprojekt vor – Julian ist deeply impressed. Hinter den beiden die pingpong -Bilder: per Mail zwischen jeweils zwei buddies hin- und hergeschickte Digitalgemälde und ‑collagen, repräsentabel ausgedruckt. Unser Stadtführer, der selbsternannte, aber einzig wahre, weil nicht offiziell vom sheriff — sorry: von der Stadtverwaltung — bestallte Wiedergänger des berühmtesten Nottinghamers, hatte auf seine grünen Strumpfhosen und den Federhut verzichtet. Aber viele interessante und amüsante stories zur Geschichte der Stadt parat. Matt lässt sich das deutsche Schulsystem erklären: mustard ist Grundschule, ketchup Berufsausbildung, mayonnaise Uni. Nach Hogwards ? Unsere Schule hat auch ihren Zauber. Up north – mit Überbleibseln der Industrial Revolution. „Wo gibt’s diese großen Entwurfshefte?“ Nach dem letzten gemeinsamen dinner im Parcel Yard von King’s Cross (mit Blick auf die Bahnsteige): „Heimat, wir kommen!“ Was genießt der Insulaner am Sonntag? Original English Afternoon Tea. Wir auch, of course. … die belichteten Filme entwickelt und paper prints hergestellt. Julian, der Betreuer der graphic design class, beim briefing : die Ergebnisse der gemeinsamen Projekte sollen in The Space, dem Aktionsraum der Nottingham Contemporary, ausgestellt werden. Auf dem Trafalgar Square Hunderte schottischer supporters vor dem Fußballspiel England-Schottland – noch in Feierlaune. Das match endet 3:0. Traditional English breakfast (allerdings ohne baked beans ): Stärkung für den Abschlusstag in LondonMarek leitet die gemeinsame Kunstaktion. Links Kate mit black curls und red-haired Mandi, die eifrige Organisatorin des Austauschs. Ein Tag an der School of Art & Design der Nottingham Trent University : lecturer Ellie zeigt uns die Abteilungen für animation und graphic design. Jordi weist die Schüler im darkroom des Central Colleges in die Geheimnisse analoger Fotografie ein: nachdem a.m. mit den students aus dem photography course auf der Suche nach locations die city durchstreift wurde, werden p.m. … Am 11. November vor Westminster Abbey: Das jährliche Erinnern an die Opfer von WWI Im Hostel clink78 , einem ehemaligen court house . Wie viele Jahrhunderte clink wurden hier wohl verhängt? Bei Regen fällt der Abschied nicht ganz so schwer …
„It’s not too expensive,“ hatte Matt gesagt. Das Pound war zwar seit der unseligen Abstimmung wieder aus dem Tief heraus, aber mit Zuschüssen von Stadt und Land wagten wir den trip .
Trotz „Remember, remember …” aus dem Englisch-Unterricht sind wir überzeugt: Das Feuerwerk am Ankunftstag, dem „… fitfth of November” , wurde natürlich uns zu Ehren abgebrannt.
Das Programm an den folgenden 6 Tagen bot: 1 Stadtführung mit Robin Hood, 1 Cafébesuch, 2 x Comedy, 1 Tagesausflug mit den Grafikdesignern des Central College nach Yorkshire (National Media Museum in Bradford und Salts Mill mit David Hockney Gallery in Saltaire), X Kostproben britischer cuisine (allen Unkereien zum Trotz: delicious! ), 1 Fotoprojekt mit Ausstellung, 12 km on foot durch London am vorletzten Tag, 0 Bärenfellmützen am Buckingham Palace .
Und viele Gelegenheiten, mit Mandi, Matt, Marek, Julian, Jordi, Becki, Kate, Ellie, Anna und Richard über projects, lessons und education zu reden. Und der Brexit? The rest is silence.
Wol | Fotos Wol, Tr