Von wegen!
Jean Jacques Schaffner hatte uns persönlich die Einladung zu red dot in basel – design on stage * zukommen lassen – zwar nicht mittels berittenem Herold, sondern zeitgemäß elektronisch. Zwei Kollegen folgten dem Aufruf zur Teilnahme an der Eröffnung: Vorträge von Geladenen aus Politik, Bildungsinstitutionen und Wirtschaft, Diskussionen, ein erster Rundgang und Häppchen – in der fast knisternden Spannung zwischen den zahlreich erschienenen Erben des legendären Basler Designs. Wie dessen verschrumpelter Geist wieder aus der Rivella-Flasche zu locken wäre und seine Strahlkraft hinaus in die weltweite Gestaltergemeinde entfalten könnte, trieb die illustre Gesellschaft um.
Wie konnten wir da weiterhelfen? Ganz einfach: wenige Tag später sechzig unserer Schüler und einige interessierte Kollegen in zwei erneut von triprocom * betankten Reisebussen ins Dreiländereck chauffieren und dem eifrigen Experten Schaffner und seiner Kollegin, die durch die Ausstellung führten, an die Lippen heften: „Trends? Gibt es keine mehr! Alles ist möglich! Die Kunst- und Designgeschichte rauf- und runterzitiert, Stile gemixt, Regeln in Grund und Boden gestampft … Sie werden es nicht leicht haben – aber: wir leben in aufregenden Zeiten.” (Wiedergabe sinngemäß)
Die Schau beschränkte sich dieses Mal nicht auf den Ausstellungsraum der Schule für Gestaltung, sondern hatte eine benachbarte Galerie dazu gewinnen können, das Werk der red dot: agency of the year – 601bisang * aus Seoul – zu präsentieren. Doch die Entschlüsselung der visuellen Symbolik ostasiatischer Herkunft fällt dem Abendländer, selbst dem (westlicher) Bildsprache kundigen, nicht leicht …
Jean Jacques Schaffner tat sein Bestes und bekam von uns dafür (neben lukullischen Gastgeschenken und viel Applaus) das Versprechen überreicht, ihn und die Ausstellung 2014 wieder heimzusuchen.
Wol