Falzen, heften, binden
Aufgaben und Fertigkeiten
Bei beiden Berufen geht es darum, aus bedrucktem Papier Endprodukte wie Bücher, Prospekte, Plakate, Verpackungen und einiges mehr herzustellen. Dabei ist die Weiterverarbeitung in der Druckbranche häufig für den größten Teil der Wertschöpfung eines Produktes verantwortlich. Obwohl sich einige Maschinen und strukturelle Abläufe in den beiden Berufen ähneln, sind diese doch sehr unterschiedlich. Daraus haben sich die beiden dreijährigen Ausbildungsberufe ergeben, für die 2011 ein neuer Bildungsplan erstellt wurde.
Buchbinder/-in (Handwerk)
Dieser Beruf ist auf die Einzel- und Kleinserienfertigung ausgelegt. Dabei sind manuelle Fähigkeiten, genaues, sauberes Arbeiten, aber auch die Beherrschung verschiedener Maschinen und Aggregate erforderlich. Auch die Reparatur von defekten Büchern oder anderen Druckerzeugnissen sowie Sonderarbeiten, wie z.B. Bilderrahmenbau können zum Aufgabenbereich gehören.
Neben der Basisqualifikation werden zwei Wahlqualifikationen unterschieden:
- Einzel- und Sonderfertigung
- maschinelle Fertigung
Medientechnologe/in Druckverarbeitung
In diesem Berufsfeld werden mittlere und große Auflagen verarbeitet. Das Einstellen von Maschinen, Materialkenntnisse (insbesondere Papier), der Überblick über fertigungstechnische Abläufe sowie schnelles, planerisches Arbeiten und eine hohe Flexibilität sind einige Fertigkeiten, die hierbei gefordert werden.
Man unterscheidet hier zusätzlich zur Basisqualifikation die drei Wahlqualifikationen:
- Zeitungsproduktion
- Akzidenzproduktion
- Buchproduktion
Ziele der Ausbildung
Berufsschulabschluss und Berufsabschluss
Inhalte
Wie in anderen Berufen, werden die Schülerinnen und Schüler in Religionslehre oder Ethik, Deutsch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaftskunde unterrichtet. Außerdem wird an der Carl-Hofer-Schule berufsbezogenes Englisch unterrichtet.
Zusätzlich gibt es einen berufsfachlichen Teil, der folgende Themengebiete beinhaltet:
Im ersten Jahr stellen die Schüler betriebliche Strukturen und Arbeitsabläufe dar und vergleichen diese. Sie beurteilen und nutzen Vorprodukte und die dazugehörigen Daten, lernen verschiedene Werkstoffe zu unterscheiden und einzusetzen. Außerdem wählen sie Verfahrenstechniken aus und setzen diese ein.
Im zweiten Jahr schneiden sie Bogen und Bahnen, falzen Bogen und fügen diese zu Endprodukten. Außerdem halten sie die eingesetzten Produktionsmittel in Stand.
Im dritten Jahr planen und steuern sie auf dieser Basis Fertigungsabläufe und Produkte und stellen, je nach beruflicher Ausprägung, Produkte in Einzel- und Sonderfertigung oder industriell her.
Dauer
Drei Jahre im dualen System. Das heißt, die Ausbildung findet im Betrieb (nach Ausbildungsrahmenplan) und in der Berufsschule (nach Bildungsplan) statt. Die Pläne sind von Ministerien und Wirtschaftsverbänden aufeinander abgestimmt.
Prüfung
Nach ca. eineinhalb Jahren findet eine Zwischenprüfung statt. Diese ist eine reine Kammerprüfung und hat daher keinen Einfluss auf die schulische Leistungserhebung.
Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist jedoch Zulassungsvoraussetzung für die Abschlussprüfung.
Die Abschlussprüfung ist eine gemeinsame Abschlussprüfung der Kammern und der Schulen. Dabei stellt die IHK die bundeseinheitlichen, berufsfachlichen Prüfungsteile, während die Prüfungen für Deutsch, Gemeinschaftskunde und Wirtschaftskompetenz vom Land Baden-Württemberg gestellt werden.
Noten, die sowohl für das Berufsschulabschluss wie für den Berufsabschluss benötigt werden, werden dabei gegenseitig anerkannt und verwendet.
Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt über Ihren Ausbildungsbetrieb, mit dem Sie Ihren Ausbildungsvertrag geschlossen haben.
Kontakt
Rüdiger Schwebs (Fachbereichsleitung)
Tel. 0721 133‑4866 (Sekretariat)
PDF Flyer über die Ausbildung