Es ist ja bekanntlich nichts Neues, dass der Beruf des Grafikdesigners schon lange einer kontinuierlichen Wandlung unterworfen ist
Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben und die Schüler auf diesen Beruf adäquat vorbereiten zu können, ist eine stetige Weiterentwicklung notwendig. Bislang gab es für die Grafikdesign-Ausbildung im vollzeitlichen Berufskolleg kein Forum, in dem sich die Lehrenden fachlich austauschen konnten. Dies blieb allein auf das Engagement einiger Kollegen auf privater Ebene beschränkt. Deshalb haben diese Kollegen der staatlichen Berufskollegs Grafikdesign in Baden-Württemberg eine Initiative gestartet, in der Lehrerarbeitsgemeinschaft Medien e.V. (LAG) einen eigenständigen Bereich zu gründen. Reinhard Urbanke von der LAG begrüßte das Vorhaben und sicherte für diesen Probelauf Unterstützung zu. Bei Erfolg sei eine spätere Ausweitung auf das gesamte Bundesgebiet und ähnlich gelagerte Ausbildungsformen denkbar.
Kollegen aus den Berufskollegs in Lahr, Karlsruhe und Stuttgart trafen sich in der Carl-Hofer-Schule Mitte Oktober zu einer Fortbildung zum Thema: „Anforderungen der Branche an die Absolventen der Berufskollegs”.
Hierzu waren am ersten Tag Ehemalige aus den Schulen geladen. Sie berichteten aus unterschiedlichsten Sichtweisen ihrer Arbeitswelt, je nachdem wie lange und in welcher Funktion sie in der Branche tätig sind. Einig waren sich alle darüber, dass in einem sehr komplexen Berufsfeld neben einer guten Grundausbildung das Spezialistentum und das Arbeiten im Netzwerk die Zukunft ist.
Der Höhepunkt der Fortbildung war sicherlich der Vortrag von Jean Jacques Schaffner, bekannt als Designexperte für den red dot award communication design. Ein Kernpunkt war die Frage, was einen Grafikdesigner eigentlich ausmache, wenn dessen Arbeit doch erst die weiterverarbeitenden Berufe sichtbar werden ließen? Er kritisierte die geltenden Ausbildungsstandards nach dem Bologna-Modell als im Wesentlichen praxisfremd. Schließlich gab er einen Ausblick auf den Trend des Berufes und was daraus für die Ausbildung folgen sollte.
Mit diesen wichtigen Impulsen wurde im Anschluss an die Veranstaltungen unter den Kollegen debattiert und erste Perspektiven entwickelt. Auch aufgrund der dichten und erkenntnisreichen Arbeitsatmosphäre hat die Mehrzahl der teilnehmenden Kollegen ihr Interesse an Fortbildungen im Rahmen der LAG bekundet.
Mö | Fotos Mö, Sa, Bm
Lehrerarbeitsgemeinschaft Medien e.V. (LAG) (externer Link)