(bzw. dann deutsch: „Im Wald gibt es zwar keinen Internetempfang, jedoch eine bessere Verbindung!“)
Zwei Klassen und vier Lehrer des Technischen Berufskolleg machen sich für drei Tage auf in den Schwarzwald. Mit der S‑Bahn vom Karlsruher Marktplatz Richtung Bühl und weiter mit dem Bus, schließlich den restlichen halbstündigen Weg im Fußmarsch durch den schönen herbstlichen Wald, wo Moose, Pilze, Farne und endlos viele Bäume die Landschaft prägen – oder wie der Märchenautor Wilhelm Hauff schreibt: „… eine unermessliche Menge herrlich aufgeschossener Tannen“.
Angekommen am Haus Nickersberg ruhen wir uns aus und warten auf Kollegin Ina Rehwald, die später berichtet: „Da ich schon vorgefahren war, um das benötigte Material und die ersten Vorräte in das Jugendhaus zu bringen, wartete ich bei strahlendem Sonnenschein auf die Ankunft der Schüler, die von Anna Nagel und Markus Schneider begleitet wurden. Wir Lehrer hatten uns im Vorfeld allerlei Gedanken gemacht, was wir mit den Schülern für Aktionen und Aktivitäten veranstalten sollten, um dem Motto „Teamfindungstage“ gerecht zu werden. Die Schüler kamen denn auch gut gelaunt und voller Tatendrang an. Die erste kurze Irritation gab es, als sie bemerkten, dass es mitten im Schwarzwald keinen Netzempfang für die Handys gab.“
Die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen finden sich in Gruppen zusammen und beziehen ihre Zimmer, anschließend das Wichtigste: Wir gestalten einen Essens- und Putzplan – denn wir sind in einer Selbstversorgerhütte! Die Essenzubereitung in einer Küche, die man als durchaus professionell bezeichnen kann, für 43 Leute stellt uns Lehrer vor neue Herausforderungen. Zwei von uns bildeten am ersten Abend das ‚italienische‘ Küchenteam, während einer mit den Schülern Holz für das Lagerfeuer suchte. Nach der ‚Schlacht am warmen Buffet‘ klang der Tag im harmonischen Beisammensein am Lagerfeuer aus, das uns allen genügend Gelegenheiten bot, Gespräche zu führen und Probleme schulischer und anderer Art zu besprechen, die Klampfe zu stimmen und sogar ein bisschen zu singen.
Am nächsten Tag zwei große Herausforderungen: eine wunderschöne, aber für unsere BKTler nicht wenig anstrengende Wanderung, geplant von Kollege Schneider, und am Abend ein von den Schülern zubereitetes mehrgängiges Menü! Die Küche als Tatort von Esprit, Ideenreichtum, Freude und Tatendrang: Lediglich unter zurückhaltender Lehreraufsicht und mit minimaler Tipps schnibbelt und brutzelt eine Gruppe von knapp 10 Schülerinnen und Schülern ein unglaublich schmackhaftes Essen: Pikante Paprikastreifen auf Nudeln à la China-Wok, würzige Geflügelsteaks mit Reis als Beilage und frischem Salat, als Dessert dient Anna Nagels Geburtstagsapfelkuchen – relaxt wird anschließend am Lagerfeuer oder da, wo es einem gefällt.
Das Haus Nickersberg bietet allerlei Ecken und Plätze zum Entspannen, beispielsweise im – mit Matten ausgelegten – Ruheraum, auf einer schönen und alten Holzbank vor dem Haus, irgendwo im Gras, gegebenenfalls, wenn nötig auf den Zimmern oder auf dem beliebten Dach, das gleich am ersten Tag in der Nachmittags- und Abendsonne sehr einladend wirkt und sich als Lieblingsplatz vieler entpuppt. Die Katze auf dem heißen Dach findet ihren Zugang über die Zimmer als auch über die offiziellen Leitern vom Erdgeschoss in sichere Höhe. Es besteht keinerlei Gefahr: vielen Lehreraugen haben stets alles im Blick. Für die Aktiven, die lieber ihre Kalorien verbrennen, gibt es einige Möglichkeiten: am Tischkicker, auf dem Basketballplatz oder beim Tischtennis und im Wald beim Holzsammeln für das abendliche Lagerfeuer.
Schüler aus der 1BK1T berichten: „Es war eine schöne und nette Erfahrung. Wir hatten ausreichend Freiraum und Zeit, um uns mit der anderen Klasse vertraut zu machen. Die Aktivitäten mit den Lehrern waren sehr abwechslungsreich. Abhängig von der Einstellung der einzelnen Schüler, ob sie sich gegebenenfalls auf die andere Klasse oder die eigenen Mitschüler einlassen oder nicht, waren der gegenseitige Respekt und die schnelle Zusammenfindung der Klassen eine schöne Erfahrung. Und das Wizard Battle gegen Herrn Stein war das Beste!“
Ein Schüler äußert sich zum fehlenden Handyempfang: „Kein Netz – war aber nicht so schlimm, da das Haus Nickersberg ein Festnetztelefon und einen Feueralarm hatte.“ Das mobile Telefon mit Internetzugang hat offenbar einen sehr hohen Stellenwert – allerdings wurde für die meisten der fehlende Empfang im Laufe der ersten paar Stunden rasch zur Nebensache. Die Schüler waren in all die unterschiedlichen Tätigkeiten vertieft: das stundenlange Vorbereiten des Essens, das Aufräumen und Putzen oder einfach den regen gemeinsamen Austausch.
Der kurze Schullandheimaufenthalt im Wald war ein voller Erfolg, das Wetter prima – bis auf ein paar Regentropfen bei der Wanderung. Und wir hatten viel Spaß, sind einander völlig neu begegnet und erlebten eine Atmosphäre, die sich auf das Leben und die Arbeit in der Schule gut auswirken wird.
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