3D-Druck

Jun 2015

Chan­ce oder Flop?

Mit Dipl.-Wirtsch.-Ing. Mat­thi­as Fel­ger von betz-druck in Darm­stadt hat der För­der­ver­ein einen erfah­re­nen 3D-Anwen­der als Refe­ren­ten gewin­nen kön­nen. In sei­nem fun­dier­ten Vor­trag berich­te­te er vor Gäs­ten aus der regio­na­len Druck­bran­che über die Inte­gra­ti­on von 3D-Druck in einem klas­si­schen Druck­um­feld – mit Blick auf die Erschlie­ßung neu­er Geschäftsfelder.

Das Ein­stiegs­sze­na­rio kreist um die Fra­gen: Wel­che Ziel­grup­pen will ich errei­chen, z.B. Archi­tek­ten oder die Indus­trie, wel­che Pro­duk­te benö­tigt mei­ne Ziel­grup­pe und wel­ches Druck­ver­fah­ren braucht es hier­für? Er erläu­ter­te eine Hand­voll Druck­ver­fah­ren anhand von Videos.

Hin­zu kommt noch die Fra­ge des vor­han­de­nen Wis­sens und der Erfah­rung. So gibt es Berei­che, in denen allein vom Know­how her nicht mit eta­blier­ten Bran­chen wie bei­spiels­wei­se dem Modell­bau kon­kur­riert wer­den kann. Des Wei­te­ren ist der 3D-Druck als neu­es Geschäfts­feld mit einem zusätz­li­chen Per­so­nal­be­darf ver­bun­den, sofern sich kei­ne ander­wei­ti­gen Frei­set­zun­gen inner­halb der Dru­cke­rei erge­ben. Etli­che Kal­ku­la­ti­ons­bei­spie­le ver­deut­lich­ten, wel­che Prei­se für ver­schie­de­ne Druck­pro­duk­te aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht erzielt wer­den müs­sen, um nicht zuletzt auch den Invest wie­der ein­zu­fah­ren. Schließ­lich ist die Pro­duk­ti­on teil­wei­se mit Aus­schuss und erheb­li­chem Nach­be­ar­bei­tungs­auf­wand ver­bun­den, was sich auch auf den Preis aus­wirkt, den aber nicht alle Kun­den­grup­pen glei­cher­ma­ßen akzeptieren.

Schon längst sei auch ein Preis­ver­fall bei 3D-Druck-Pro­duk­ten zu beob­ach­ten, anstatt dass die Bran­che wenigs­tens in den ers­ten Jah­ren ver­su­che, rich­tig gutes Geld mit die­ser Tech­no­lo­gie zu verdienen.

Ins­ge­samt ein kri­ti­scher Vor­trag, in dem nichts schön gere­det wur­de. 3D-Druck ist eben doch wesent­lich kom­ple­xer als das Auf­ba­cken von Bre­zeln beim Bäcker, aber auch viel indi­vi­du­el­ler als die Foto­ko­pie von einem Blatt Papier.

Bleibt abzu­war­ten, wie sich Wei­ter­ent­wick­lun­gen und Neu­hei­ten bei Mate­ria­li­en und Druck­ver­fah­ren aus­wir­ken werden.

Mi | Fotos Mi, S